Im Kuß der Sonne scheiden
Laß Hand in Hand uns durch die Auen streifen,
schon duftet es nach Veilchen blau und kühl,
und konnte uns die goldne Frucht nicht reifen,
schwebt blaß, doch vollen Mondes das Gefühl.
Wild überwuchert finden sich noch Quellen,
versiegt ist nicht, was heimlich Gaia spricht,
und knien wir auf feuchten Mooses Schwellen,
schöpft unser Herz, das wunde, dunkles Licht.
Bricht ein der Strahl, die Knospen aufzuschließen,
daß selig süßen Tau die Blüte weint,
sind Schatten wir, die ineinanderfließen,
zwei Siegelhälften, stumm im Tod vereint.
Und mußten wir im Kuß der Sonne scheiden,
der Mond wird uns in Efeublätter kleiden.
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