Fahle Lider, Asphodelen
Dem Traume blieben Blicke, weiche, feuchte,
ein Glanz, der matt ward und ins Leere rann,
und kaum ein Hoffen, daß er wieder leuchte,
wo unsern Pfad die Spinne Nacht umspann.
Dort, wo noch blasse Blütenglocken hingen,
hat Moos den Schritt gedämpft, den Schmerz Gesang,
als würden im Holunder Geister singen,
als schluchzte Wasser, das in Wurzeln drang.
Wir sind ins Schilf der Dämmerung gekrochen,
von aufgeschreckten Flügeln fiel der Flaum,
des Azurs blaue Schale war zerbrochen,
und um uns floß verblühter Mythe Schaum.
Und keine Welle kam, uns fortzutragen
ans andre Ufer, wo die Weide trinkt
und Asphodelen bleich ins Schweigen ragen,
wo wolkenlos ein bronzener Himmel blinkt.
Der Liebe blieben Lider, fahl, verschlossen,
wie Monde, stillgestellt in ihrem Lauf,
o daß von Gnadenstrahlen überflossen
sie einmal beben noch und tun sich auf.
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