Steh auf
Durch das Dämmervlies,
vor der Schwermut
Fenster ausgespannt,
sirrt ein silberner Pfeil,
geschnellt vom Bogen
des Orion.
Steh auf,
lausch in der Linde Laub,
ob eine Seele
nach Tau,
nach Liebe
eine Tote rief.
Den Wind frag,
ob der Eiche Blattwerk
ihm das Lob des Lichts
gesäuselt.
In der gotischen Gaube,
wo die Krähenvögel hocken,
die Schwestern der Nornen,
hörst du Krächzen jäh,
und ihr schwarzes Flattern
verdunkelt den Traum.
Steh auf,
und schau nach Knospen,
hellen,
ob sie auf weichen Wassern treiben,
stilleren Ufern zu.
Die Ströme frag,
ob im Fruchtland
sie mäandern,
ob fern von milder Feuchte
glänzend
in Kolonos Hain der Olivenbaum
auf geduldigen Zweigen
sanft singend wie in Träumen
Nachtigallen
wiegt.
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