Schwachen Atems Epigramme
Du kamst, den Strom zu sehen.
Und schaukelt dich kein Boot,
fühl dich mit ihm verwehen,
Gewölk im Abendrot.
*
Was auf den Stein geschrieben,
verdunkelt war’s vom Moos.
Hast es wohl abgerieben,
riebst auch die Lettern los.
*
Die im Dunkel noch geglommen,
Aster, ihr gesteckt ins Haar,
fiel, von eignem Duft benommen,
wie ein Stern der Nacht ins Maar.
*
In hymnisch angefachter Flamme
erhofftest du ein Allgefühl.
Nur schwachen Atems Epigramme
ließ dir das nichtige Gewühl.
*
Magst wohl an den Baum dich lehnen,
fühlen in der Sommernacht
dich mit Zweigen sternwärts dehnen.
Was die Stirn dir kühlt so sacht,
haucht der Mund nicht der Dryade.
Und was blitzend nach dir zielt,
Maskenblick ist’s der Scharade,
wenn es Fêtes galantes spielt,
dein gequältes Herz, das alte.
Gleich der Knospe ohne Glut
träumt ihm, daß es auf sich falte,
fiele bloß ein Tropfen Blut,
heißes, in den Schlaf der Venen.
Grell ist grauer Herzen Sehnen.
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