Spät ist sie, die Stunde
Gestrandet sah im Sande Platon Zeichen,
an Kreisen Linien, die sie zart berührten,
und Strahlen, die ins Grenzenlose führten,
doch keine, sich Tagwesen anzugleichen.
Da schien ihm, hoher Sinn hat hier gehandelt,
der Unverwandtes sich hat anverwandelt.
Da unter ihm die Wasser ferner Sagen
das Moos benetzten an der Ufermauer,
Gedächtnis aber gaben Efeuschauer,
sah Hölderlin die Burg ins Blaue ragen.
Da fühlte er der Schwermut Engel drängen
zum Glanz von vaterländischen Gesängen.
Du aber wandelst auf geteertem Grunde.
Ersticktes Flehen aus dantesken Reichen
vermag ein rohes Herz nicht zu erweichen.
Der Krüppel Baum spricht: Spät ist sie, die Stunde.
Und du erkennst, hier wär es wohl vergebens,
vom Keim zu singen, von der Frucht des Lebens.
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