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Abendlichtes Schneise

19.12.2022

Folg nur des Abendlichtes Schneise
ins Dunkel, das da ewig währt.
Was du noch sagst, o sag es leise,
verhüll die Wunde, die noch schwärt.

Im Schilf des Ufers magst du liegen,
wo träumend schwankt der schmale Kahn,
der grauen Wasser Sang soll wiegen,
o wiegen dich, du blasser Schwan.

Will Mond sein Silberhorn ausgießen
ins schmachtend rieselnde Gerank,
mußt, das vergebens späht, du schließen,
das Aug, vom Tau der Wehmut krank.

Mag sanfte Hand dich Blinden leiten
zum Kahn, der deiner harrt. O Hand
der Liebe, die in abgelebten Zeiten
den Kranz von Mohn und Veilchen wand.

 

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