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Giuseppe Ungaretti, M’illumino d’immenso

18.11.2013

M’illumino
d’immenso

Hermetische Variationen und bockiger Abgesang

Mich hebt ein Glänzen
über alle Grenzen.

Ich bin Glosen
im Grenzenlosen.

Mir wird es licht
im Seinsverzicht.

Meine Feuer
zünden Ungeheuer.

Mich erhellen
reine Schwellen.

Mich krönt ein Funkeln
aus dem Dunkeln.

Ich-Erhellung –
Welt-Verhüllung.

Mich überfunkelt,
was sich verdunkelt.

Mir leuchtet heim,
was geheim.

Mich zerstrahlen
dunkle Qualen.

Mein Scheinen
ohne Meinen.

Mich weckt ein Licht –
fass es nicht.

Mir leuchtet ein:
Schelm muss ich sein.

Mein Wort ballt Licht:
Dein Kopf zerbricht.

Mich höhnt ein Funkeln
aus dem Dunkeln.

Mich reizen Photonen,
im Finstern zu thronen.

Mich foppen brennende Hosen
aus dem Grenzenlosen.

Es leuchtet meine Nase
ins Finistère der Phrase.

Mir winken stinkende Rosen
aus dem Bodenlosen.

Mich weckt kein Licht –
nur böse Gicht.

Ich schlurfe über lichten Moosen
zum Hain der Hodenlosen.

Mein Zunder ist nass,
dein Naserl so blass.

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