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Blauend wölbte sich die Helle

03.09.2021

Blauend wölbte sich die Helle,
Moos war noch von Tau behaucht,
weiße Knospen sang die Welle,
die aus grünem Schlaf getaucht.

Flocken rupften wir vom Kamme,
bang durchs Vlies der Nacht geführt,
warm ward uns am Gold der Flamme,
Laub, vom Frühhauch aufgerührt.

Aufgetan hat sich die schöne
Sonnenschwester Orchidee,
daß sich Staub mit Schaum versöhne,
stob um uns der Astern Schnee.

Da ins Ferne Wogen schäumten,
helle Schlieren im Opal,
seufzten Gräser, die uns säumten,
dunklen Lebens Madrigal.

Still sank uns die Abendstunde,
scheuer Flaum aus schwankem Nest,
blumengleich schloß sich die Wunde –
o Strahl, der sie neu bluten läßt.

 

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