Blume, Liebe, Geist und Licht
Fadenscheinig ward das Kleid der Namen,
Blume, Liebe, Geist und Licht.
Glänzen auf in Gottes Dunkel Samen,
wenden wir das Angesicht.
Knospen, aufgetan dem Hauch der Frühe,
Sapphos Rosen sanken fahl.
Wo ein Traubenwort uns purpurn glühe,
Hügel Theokrits liegt kahl.
Mag noch Hero zu Leander schwimmen,
wenn ihr Licht die Nacht durchdringt,
schluckt die See ihn, Kerzen, sie verglimmen,
ist sie’s noch, die nach ihm springt?
Flüstert seiner Baucis ein Philemon
nach dem Tod noch wunderbar,
hat verwandelt sie ein guter Dämon
in der Bäume trautes Paar?
Gab der Dulder vor den Leidensstunden
Liebe nicht in Brot und Wein,
goß er nicht das Heil aus stummen Wunden,
daß es schmelze, Herz aus Stein?
Macht aus Feuerbechern wieder trunken
uns der hohen Sage Geist,
ist der heiße Hauch noch nicht versunken,
taut er Seelen, die vereist.
Namen, Sterne einem Lied verwoben,
das aus klarem Quell uns spricht,
haben aus dem Dunkel uns gehoben,
Blume, Liebe, Geist und Licht.
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