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Der Schritt, der ungeahnte

20.01.2021

War es dir nicht, als sähest du
im Dunst aus Abflußrohren
den Rauch der frühen Ufer,
im Flackern eines Screens
der Käfer Funkenflug
im grünen Tal der Nacht?

So glüht im Herbst des Sagens,
als lägest du im Gras,
und weißt nicht, kommt das Sausen
vom Wind, von deinem Blut,
die Frucht, die so verschwiegen
im Laub der Angst gesäumt.

War es dir nicht, als hörtest du
im Sirren der Maschinen
der Kindheit trunknes Zwitschern,
im Ächzen einer Tür
den Totenruf des Käuzchens
vom Moor der Dämmerung?

So knirscht im Schnee des Schweigens,
als lägest du im Grab,
und weißt nicht, rührt das Stäuben
vom Wind, von fremdem Hauch,
der Schritt, der ungeahnte,
der dir die Nacht erhellt.

 

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