Skip to content

Durch die Rinde des Schlafs

11.06.2022

Hauch des Abends blättert dich auf,
Strahl der zögernden Sonne
liest dich, streift langsam über dein Aug,
das Maar versinkender Funken,
die zitternden Wimpern des Schlafs.

Laub der Dämmerung hält dich noch wach,
rieselnd von Tropfen des Wohllauts,
dunkelnd von seufzenden Schatten,
umsonst wischst du, was Zwielicht gewebt,
Gespinste vom lallenden Mund.

Stern der Nacht treibt seinen Nagel
dir durch die Rinde des Schlafs,
und dem Mark, das schwieg über Tag,
entsickert das Harz eines Worts,
sein Duft ist herb, dunkel sein Glanz.

 

Comments are closed.

Top