Fernes Leuchten
Wie manche alten Blumenschalen,
ein karger Tau hat sie befeuchtet,
an hingeneigten Blüten, fahlen,
ein Bild uns wecken, das noch leuchtet.
Und wandelst du bemooste Wege,
wo einsam Weidenknospen schwingen,
wird dir ein Herz der Jugend rege,
hörst leise du ein Wasser singen.
Wenn aber herbstlich Fahnen blauen,
von alten Freunden sahst du keinen,
magst du im Dickicht streifend schauen,
ob traumversunken Rosen weinen.
Und sinnst du ferne nach den Flocken,
die vor dem Fenster langsam schweben,
fragst du, wenn dunkle Pulse stocken,
ob unterm Schnee noch Veilchen beben.
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