Herabgetaumelte Knospen
Zwei Knospen, die an hohen Stielen glommen,
sind schon getaumelt auf das weiße Tuch.
Der Wind durchblättert müd ein Liederbuch.
Schaum dämmert, der in Schalen hell geschwommen.
Die Becher liegen leergetrunken. Tiegel
und holder Schatten Flackern an der Wand
sind wie in süßem Schlaf herabgebrannt.
Blind steht vom Hauch erglühten Monds der Spiegel.
Die sich zum Abschiedsfest hier eingefunden,
sie haben taubeglänzter Verse Ranken
um ihrer dunklen Sehnsucht Herz gewunden.
Ist nun erloschen auch, was sie bewogen,
der Muse stillem Abendlicht zu danken,
fern schimmert noch des Gottes Silberbogen.
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