Horaz, Oden, Buch I, 17
Velox amoenum saepe Lucretilem
mutat Lycaeo Faunus et igneam
defendit aestatem capellis
usque meis pluviosque ventos.
Inpune tutum per nemus arbutos
quaerunt latentis et thyma deviae
olentis uxores mariti
nec viridis metuunt colubras
nec Martialis haediliae lupos,
utcumque dulci, Tyndari, fistula
valles et Usticae cubantis
levia personuere saxa.
Di me tuentur, dis pietas mea
et Musa cordi est. Hic tibi copia
manabit ad plenum benigno
ruris honorum opulenta cornu;
hic in reducta valle Caniculae
vitabis aestus et fide Teia
dices laborantis in uno
Penelopen vitreamque Circen;
hic innocentis pocula Lesbii
duces sub umbra nec Semeleius
cum Marte confundet Thyoneus
proelia nec metues protervum
suspecta Cyrum, ne male dispari
incontinentis iniciat manus
et scindat haerentem coronam
crinibus inmeritamque vestem.
Oft zaubert sich Faun hier ins Idyll zu mir,
in meinen Garten, fern von Arkadien,
und Sommers Höllenglut und meinen
Zicklein den regnenden Wind hält er fern.
Gefahrlos schnüffeln Weibchen des stinkenden
Geißbocks nach süßen Früchten im stillen Hain,
nach Thymian auch, schweifend im Wald,
fürchten sie nicht die gefleckte Schlange,
und nicht die Böckchen Wölfe, das Tier des Mars.
Solange du süß, Tyndaris, Flöte spielst,
durchhallt im Sabinerland ein Echo
schlummernde Täler und glatten Felsen.
Ich lebe im Gott, Göttern zu Herzen geht
mein Lied und Gebet. Hier werden reichlich dir
die Früchte der Erde strömen aus des
Füllhornes gütigem Segensmund.
In dieses Tales Grund überrascht dich nicht
des Hundssterns schwüler Blick. Lyrischer Klang sagt dir,
wie Liebe um einen beide verband:
Kirke im Glanz und Penelope.
Hier unter Schatten mundet dir reiner Wein
von Lesbosʼ Wingert. Mars überzieht hier nicht
den Gott des Weins, Semeles Sohn, mit
Kämpfen und Tücken. Du sei nicht
bang wegen Cyrusʼ Frechheit. Zügellos
hinlangen bös zur Schwächeren wird er nicht,
nicht der im Haar dir schwebt, den Kranz zer-
fetzen, das schuldlose nicht, dein Kleid.
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