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Im Anfang

17.07.2020

Im Anfang war nicht Dust und Dunst,
nicht Schrei der Irre, Wahngebärde,
des frühen Lichtes Liebesgunst
hob sich die Blüte aus der Erde.

Der Tafeln helle Zeichenspur,
der Honig aufgeblühter Münder,
der Rebstock rankender Natur
war Traum und Tat der edlen Gründer.

Die Sage duftete im Mohn,
in weiche Locken eingeschlungen,
dem Monde hat Endymion
im Tau des Kusses nachgesungen.

Das Gold der Nächte war erwacht
in Zweigen, tropfend von den Schauern,
die blauen Fittichs Hauch gebracht,
es quoll im Efeu durch die Mauern.

Im Anfang schied der Dichterfürst
das edle Wort von dem gemeinen,
die Knospe auf dem Sonnenfirst
von Augen, die im Dunkeln weinen.

Wir bleiben holden Geists umringt,
erfühlen wir an herbstlichen Farben,
daß Feuer aus dem Welken springt
und unsre Herzen noch nicht starben.

 

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