Tote Herzen
Ἐὰν ταῖς γλώσσαις τῶν ἀνθρώπων λαλῶ
καὶ τῶν ἀγγέλων,
ἀγάπην δὲ μὴ ἔχω,
γέγονα χαλκὸς ἠχῶν ἢ
κύμβαλον ἀλαλάζον.
1 Korinther 13, 1
Schwadronierte ich, wie Menschen tun,
und schluchzte auch mit Engelszungen,
doch kennte stille Liebe nicht,
hohl dröhnend Blech wär ich,
scheppernd eine Rassel.
Es kann uns kein Geschwätz der Not entreißen,
nicht die durch Phrasendickicht schlängeln, Zungen,
nicht was sirenenhaft die Nacht gesungen,
wenn dürstend wir die Lippen blutig beißen.
Die Spiegel trüben uns Verwesungsdünste.
Was wir im irren Blick der Wollust sehen,
sind Gluten, die um Lethes Wasser flehen.
Im Leeren schweben wir wie Traumgespinste.
Daß aufgetan uns würde jene Schneise,
die Lichtung, wo das Kreuz der Liebe ragt
und um uns flockt das Wort wie Schneien leise,
bleibt uns, vom eignen Maulen taub, versagt.
Wir schlagen blind aufs Blech von hohlen Becken,
die toten Herzen können wir nicht wecken.
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