Trost für Schwermutkranke
Sie flackern schwach noch in der Dunkelheit,
die Lichter, die wir vor dem Kreuz entzündet.
Wir wissen nicht, wo unser Rinnsal mündet,
im dürren Karst, im Delta Ewigkeit.
Und hat die Kerzen längst gelöscht der Wind,
ist doch ein blasser Schimmer uns geblieben,
den Schwermutkranken, die das Dunkel lieben,
wenn Tau der Nacht von blauen Trauben rinnt.
Weißt, Dichter, du um Brunnen nicht, geheime,
uns klares Wasser aus dem Grund zu heben,
daß dumpfer Schlaf erwacht am Schaum der Reime
und Auren feuchter Funken um uns schweben?
Das Wort erblüh aus keusch behauchtem Keime,
daß wir in seinem Duft der Hoffnung leben.
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