Und kommt es hoch
Die Sonne stieg, die Sonne schwand,
die Erde dreht sich, selbstverloren,
das Blatt des Wortes ist verbrannt,
die Frucht des Weines ist erfroren.
Und kommt es hoch, sind’s achtzig Jahre,
daß Schauern tropft vom Grün der Erde,
wacht auch kein Engel an der Bahre,
es glättet sich die Schmerzgebärde.
Der Mond nahm ab, der Mond nahm zu,
was hast du von der Welt gesehen,
voll Hoffnung bandst du dir den Schuh,
dann weißt du nicht, wohin noch gehen.
Und kommt es hoch, sind’s Südens Strände,
wo Rauschen bleicht das Blau der Meere,
am Salz verwittert deine Hände,
das Herz die runzlig-graue Beere.
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