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Unterm Schnee verwehter Küsse

20.06.2013

Leicht verträumst du dich in der Hohlform,
ist sie Abdruck der Kraft, Spur einer Geste
athletisch durchpulsten Leibs
oder das geheime Zeichen für Liebe.

Die Puppe aus Spänen, die Gipsfigur
zerfließt im Glanz vollendeter Bronze.

Eine wimmelnde Meute
mit unterwürfiger Schnauze
und Schmeichelgeschwänzel,
umringeln und umkringeln dich,
kommst du nach Hause,
überzüchtet, fett glänzend,
kupierte Worte.

Eine Wildkatze blickt aus dämmerndem Busch,
mit dem Funkeln des Absprungs,
dem du in mondlosen Steppen entgegengebangt,
auf Sehnsuchtswogen und -türmen,
das bannende, springende Wort.

Auch in der gefiederten Hege verliebten Plauderns
mag dich, mein Lieber, bei halb unterdrücktem Gähnen,
ein süßer Schrecken narren,
wenn im Dämmerlicht die Gesichter plötzlich vertauscht
die Laune eifersüchtiger Muse
oder unter dem Schnee verwehter Küsse
eines dem anderen nachruft
mit wildfremdem Namen.

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