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Wir seufzen einsam

12.10.2020

Wir seufzen einsam an versiegten Quellen,
wir kriechen keuchend unter dunklem Dunst,
während über uns die blauen Klänge schwellen,

die Boten einer uns verhaßten Gunst,
die Brachen und verworrne Träume nicht betreten,
tote Gärten einer sonnenlosen Kunst.

Wir, die aus Dung der Angst uns Götzen kneten,
vor Kästen knien, woraus die Lüge schrillt,
wir hören nicht, wie droben Chöre beten

und Flügel schwingen um der Liebe Bild.
Da wir mit Aschen unsre Stirnen schwärzen,
winkt einer Hoheit Lächeln rein und mild,

daß kindlich wir erheben stille Herzen,
wir tun die Fenster auf dem Klage-Wind,
und sie erlöschen schon wie kleine Kerzen.

Wie stehen wir im Lichte nackt und blind!

 

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