Skip to content

Zarte Spuren

17.05.2016

Wenn sich die Stunden schieben wie die Blüten
aus dunklen Knospen in den hellen Tag
und wir wandern leise unterm Laub der Schatten,
wollen wir einander scheu behüten.

Und wir erlauschen im Niederfall der Tropfen
den Geisterchor der fremden Seele,
küssen bang ihr banges kindliches Entzücken,
wenn sie an die dunklen Scheiben klopfen.

Wenn die Rosen einsam stehn an Zweigen,
die ein Wind zu weichem Winken rührt,
schmiegt sich deine treue Hand in meine,
wenn die Rosen sich im Abschied neigen.

Und wenn gaukeln aus den Himmelsgärten
Blüten reinen Schnees auf unsern Pfad,
schreiben wir aufs weiße Totenlinnen
zarte Spuren, flüchtige Lebensfährten.

Kommentar hinterlassen

Note: XHTML is allowed. Your email address will never be published.

Subscribe to this comment feed via RSS

Top