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Sonett von den Fahrenden

29.04.2024

Die Flamme war’s, sie zog mich aus der Tiefe,
als hätte treue Liebe sie entfacht.
Es sang kein Vogel mehr im Laub der Nacht,
doch war mir , eine süße Stimme riefe.

Sie saßen um das Feuer, Fahrtgenossen,
vom Glutgesicht des Holzes schon betört,
und Schatten, wie vom Singsang aufgestört,
umtanzten sie und wogten und zerflossen.

Da schmeckte ich das Salz auf meiner Lippe,
und trank vom Krug, der mit dem Mond gekreist,
ich fand den Ton und hielt ihn, goldnes Siegel,

das mich erhob, Geblüt von ihrer Sippe,
doch er zerbrach. Ich blieb wie eh verwaist,
und ihre Augen waren leere Spiegel.

 

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