Das Salz der Sehnsucht
Dem Andenken an Sören Kierkegaard
Als höbe aus der Schwermut leises Tönen
von Wassern uns, weich rinnend wie durch Moose,
Tau, perlend von der morgenfeuchten Rose,
daß sich der Geist mag mit der Nacht versöhnen.
Ob uns den grellen Nerv, die dunkle Wunde
Kristalle lindern, die an Wangen tauen,
beseelte Blicke sanft geweckter Frauen
und Worte, Duft von keusch erblühtem Munde?
Uns wirft das Kreuz, das vor der Sonne steht,
lang seinen Schatten auf den Schnee der Pfade.
Wohl schmecken wir, vom Meer uns zugeweht,
das Salz der Sehnsucht nach dem blauen Bade,
nach Ufern, wo die Anmut Sapphos geht.
Ach, Angst barg ihrer Verse Frucht, die Made.
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