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Denn Ärgernis muss ja kommen

04.03.2014

Es sind der Stimmen allzu viele,
die sich suchen und sich fliehen,
sich kreuzen, überwölben,
sich umschlingen, niederringen,
in dir, in mir und zwischen uns.

Wir können nicht entrinnen
in Räume lichter, reiner Harmonie,
wo Ton sich wider Ton
kontrapunktisch liebend-frei ergänzte.

Denn auch in solchem heilen Raume liefe
durch seiner Orgelpfeifen Regelwerk
das schrille Pfeifen oder
todbetroffne Quieken einer Maus.

Es sind so viele Bilder dunklen Glanzes voll
und purpurblütiger Verzückung,
die mit milchigen Knoten oder hellen Früchten,
mit Säumen, Lippen, Brüsten schwellend
in den panischen Schlund des Unsichtbaren locken.

Auch an des bieder zugerafften Alkovens
liebesattem Dämmern lüftet vom Wehhauch
leisen Schreis der Vorhang sich ein wenig –
und ein fahles Hadeslicht
entgeistert dir mein Angesicht,
befremdet mir dein liebes Kindgesicht
mit einer Maske unheimlich.

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