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In die Irre gegangen

20.04.2025

Es fügt der Schlußstein sich zur Mitte dicht,
und über uns fließt zart des Maßwerks Licht.

 

Die Angst verlockt uns in ihr Labyrinth,
und wir mißtrauen selbst gewohnten Worten,
als wären Mauern sie, verschlossene Pforten,
und wissen nicht mehr, wer, wozu wir sind.

Dann wieder hat aufs Glatteis uns gejagt
verwirrter Fragen Sturm, wir rutschen, gleiten.
Statt Arm in Arm gemach ans Ziel zu schreiten,
zieht eins das andre nieder, wild-verzagt.

Wir fühlen nicht die Rhythmen mehr, die tiefen,
im Meer des Epos hin- und widerfluten.
Als ob in harten Kapseln Düfte schliefen,

in Lethes Dunkel Rosen Sapphos bluten.
Die Stimmen, die uns aus dem Irrsal riefen,
betäuben nun wie schwarzer Sonne Ruten.

 

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