In Gewittern singen
In Gewittern singen,
und wenn die Trommel
der Angst ferner Donner
zärtlich kreisend rührt,
den Blitzen winken.
Seufzer im Mund
wie blutende Blüten,
das Rosenfleisch der Seufzer
kauen und die Pollen
von den Lippen sprühen.
Mit der weiß gepuderten Maske
des Schicksals lächeln,
wenn die Dunkelfalter
im Stürzen hoher Scheite
knisternd
blaue Schwaden schwärzen.
Aus dem Zwielicht heben
Tat und Traum,
mit Bitterharz die Locke
ans Gitter kleben
vor dem Opferbild.
Mit dem Einschlag,
und glühend noch,
nicht lebend sinken,
sterbend sich besiegen,
wenn um den aufgeplatzten Leib
scharf säuselnd Mücken schwirren,
die hellsten Blutes
Wundenpforte suchen.
Hingestreckt zwischen Goldlack
und Purpurlache
die versengte Brust
weiten
mit den Ruhmes-Krallen,
als müsse was innen hüpft,
der gurrende Vogel,
jetzt die Flügel spreiten.
O süßes Klatschen,
wenn er durchs Schattengeflecht
von Blättern bricht,
das Seidenkissen der Wolke zerpflückt,
die Schraffur entsetzten Lebenswillens,
den Schrei des Schnabels,
auf die Stirn des Abends kratzt.
Fällt wie überreife Frucht,
wurmstichig,
er dumpf auf moosige Mulde,
den Gewittern singen,
singen,
die Augen nach Innen gedreht,
wie eines bacchisch Geköpften
lallender Traubenmund
aus dem Glutnest der Reben.
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