Feiner Riß im Porzellan
Kein Seufzen ist, das blaue Schatten wirft.
Kein Schrei zerbricht die Nacht der Opferschale.
Glück, Tau des Lichts, auf daß im Mond es fahle.
Die Schwermut würgt der Hauch, den Eros schlürft.
Die weiche Rose, die du pflücktest, stach.
Was in den Nacken ihr dein Mund geschrieben,
die Locke wirren Traumes hat’s zerrieben.
Der Schmerz blieb unterm Schnee des Schlafes wach.
Lief nicht ein feiner Riß durchs Porzellan
des Alls, da Philomela hat gesungen?
Und als sich über Leda hingebeugt der Schwan,
hat ihre Flügel nicht die Nacht geschwungen?
Da kaum das Wort die Knospe aufgetan,
ist schon ein weher Duft ins Herz gedrungen.
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