Unterm Gespenst des Monds
Alkäische Strophe
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Was uns zu eigen, sickert im Regen mit,
der Herbst hat gut gemäht, und im Winterwind
fliegt auf der Brief vergilbter Wünsche,
unsere Stimmen verschlucken Flocken.
Das Laub klirrt ohne Seele, gestürzt der Trog,
worin verwelkte Blätter dem Wasserfloh
zu Inseln dienten, ausgetrocknet
starren Hortensien, duftlos Rosen.
Die Träume gären süßliches Gift im Aas,
die Steine glänzen nackt wie geschabter Sinn,
und hinter Nebeln wartet niemand,
niemand betritt die verhärmte Schwelle.
Quillt spät am Abend unter dem Mondgespenst
kein Hauch, kein Lied den Liebenden mehr wie Wein,
hebt mitternachts ans Veilchenufer
Sterbende keiner der Engel, keiner?
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