Hoffnung auf Verse
Gedenk der Verse, die wie Halme ragen,
nachzitternd einem weichen Wind,
betaute Spitzen, und die Tropfen sagen:
„Pflück ab den Glanz mir, Sonnenkind!“
In Karstgeröllen fahlen Kieselsteine
wie abgewetzter Worte Schutt,
sie harren, daß die Wolke niederweine,
das Sinnbild schimmre wie Perlmutt.
Die Reime, die sich bang zusammenrollen
wie Farne um den eignen Schlaf,
sie beben, Knospen, die sich öffnen wollen,
wenn sie Auroras Taublick traf.
Der Rhythmen zart Geflechte, das umdüstert
wie Efeu überm Grabmal lag,
hat edle Hand gelichtet, und es flüstert
und glänzt an einem Regentag.
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