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Tote Schraube

24.10.2018

Fein geschnittenes Gewinde,
girlandenzart gewickelt,
das mit der heiklen Spitze
kalter Wollust des Metalls
ins unbekannte Dunkel
ächzend sich gebohrt,
von Rost zerfressen
von Alterslast zermürbt.

Wer hier noch Halt sucht,
der lass alle Hoffnung fahren.

Als schwanktest auf gelbem Gel
tauenden Schnees du blind
über tiefes Traumgewässer,
dein Fuß faßt keinen Grund
in Schlammes Glucksen.

So dreht die Schraube sich im Leeren,
findet kein Vor und kein Zurück,
hat keinen Halt das Leben,
das schief ins Holz
des Ursprungs sich gewunden.

So dreht die Sprache sich im Leeren,
rutscht das Wort vom Gaumen,
dorrt die Zunge heimatlos,
die schief ins Mark
des Ursprungs sich gewunden.

 

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