Daß uns noch Tränen glänzen
Der Kerze Flackern, Fratzen in den Spielen
von Schatten geben uns der Seele Bild.
Wenn wir den Wind der Unrast nicht mehr fühlen,
erloschen wär, was aus dem Innern quillt.
So fingert Eos auf den Schlaf der Blume,
von Wimpern stäubt der Traum zum hohen Strahl.
Der Regen singt entzwei die Erdenkrume,
und Veilchen flehen, Mond, o mach uns fahl.
Wie Tropfen, die an zarten Fäden zittern,
gewebt von grauer Spinne des Geschicks,
zerrinnen in den herbstlichen Gewittern
die Blicke, Küsse, Verse leisen Glücks.
Daß uns, wenn auch die Schatten sich schon längen,
noch Tränen glänzen bei den Abschiedssängen.
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