Entrückter Liebe Schimmer
Wie hat im Dunkel einst mir dein Lächeln geschimmert,
gleich einer Traube zwischen dämmernden Reben.
In eine Schale soll die goldene Frucht man bald heben,
daß sie nicht wehrlos im harschen Froste verkümmert.
Ich aber mochte den Schimmer nicht pflücken, schweben ihn lassen,
mußte in fahler Mondnacht, im Schneelicht mußte er blassen.
Wie mir dein Wort das Herz, das schlaflos ergraute,
gleich lichten Tropfen, lieblichem Troste der Blumen,
haben sie seufzend erweicht erst die trockenen Krumen,
mit einem Glanz erfrischten Sinnes betaute.
Schlaf ich allein auch im fremd gewordenen Zimmer,
schwebt es herab im Traume mir, Flockengeflimmer.
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