Ode auf den Engel
Wenn uns im Zwielicht fahlenden Traumes Bild
entgegenstarrt, verwelktes Gerank, Geäst,
wo flügelmatt, verstummt wie Ahnen-
geister, verkniffenen Lides grübelt
im grauen Federkleide der Eulen Schar,
wenn uns das Leben wie eine Murmel dünkt,
ein Kind vergaß sie, in der Kuhle
liegt sie so lange, bis Gras sie zudeckt,
kann nur ein Sturm uns rütteln am Wahngeflecht,
Gefühl, das klamme, tauen nur Flammenhauch,
bis Ranken Anmut weicher schauern,
zwitschernd der Tag uns die Türe öffnet.
Es leuchtet aber lauterem Geist der Stern
in hoher Nacht, den Schleier der Trübsal hob
empor ihm sacht der Gnaden-Engel,
salbend das Aug mit dem Lebenswasser.
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