Das Netz aus Worten
Der Sonnentag, dich läßt sein Glutblick kalt,
was groß er kündet, willst du nicht mehr wissen.
Du wühlst dich in den Traum, in dumpfe Kissen –
fiel doch die Dämmerung herab nur bald.
Und kommt das Zwielicht, wölbt sich schon das Netz,
worin du zappelst, eine graue Mücke,
daß sie die alte Spinne noch beglücke:
ihr Blut zu saugen, Abgrunds Ur-Gesetz.
Wob auch das Netz ein banger Atem nur,
ein Truggespinst von Versen, die erbeben,
tritt auf die Fäden sacht die Kreatur,
an deren schwarzen Fühlern Tropfen kleben,
gereimten Wehlauts rote Signatur:
Das Netz scheint dichter als das stumme Leben.
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