Der blinde Fleck
Der blinde Fleck kann sich nicht selber sehen.
Des Wahren Sonne brach aus tiefer Nacht.
Die Liebe ist an feuchter Glut erwacht.
Auf spitzen Scherben muß die Anmut stehen.
Wir fühlen im Verlust, wie alles schwindet,
worauf wir gehen, Grund und Wissen schwankt.
An Schwermut ist des Lebens Geist erkrankt,
daß er im Blütenschnee den Winter findet.
Die eingeschlafen fühlt nicht mehr, die Hand,
ritzt sie ein Dorn, sind’s Lippen, die sie streifen.
So kann ein Herz, vom Lied des Bluts gebannt,
die es umsäumt, die Stille nicht begreifen,
was paradox scheint, nicht der Unverstand,
daß Worte leuchten, die im Dunkel reifen.
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