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Zart gemalt auf Scheiben

12.03.2021

Nicht mögen wir ein Sehnen mischen
in goldnen Abends stilles Bild.
Wie trügen Dünste und verwischen
das Blau, das aus der Höhe quillt.

Wie Engel, zart gemalt auf Scheiben,
ihr Fittich rauscht der Nacht allein,
so wollen wir im Schatten bleiben,
betasten nicht, was atmet rein.

Und tragen uns wie Blüten Wasser
die Bilder unsrer Kindheit fort,
o Blüten immer blaß und blasser,
der Duft verweht von jenem Hort.

Wie Saaten hoher Sommertage
ward hingemäht, was wir vermeint.
Doch blaut der Himmel ohne Klage,
auch wenn die dunkle Quelle weint.

 

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