Skip to content

Schwiegen wir lächelnd

21.10.2022

Flügelten stumm wir auf blühendem Feld,
lichtfrohe Falter, den Winden ergeben,
wähnten wir endlos den Sonntag der Welt,
blind für die Spinnen, die Grabtücher weben.

O wie die Lerche die Sonne verehrt,
und ihr Lied schluchzt dem Gluthauch entgegen,
wir aber, die schon ein Schauer versehrt,
rinnen dahin, ein geschwätziger Regen.

Öffnen sich Rosen dem steigenden Strahl,
schließt keuscher Kuß des Monds ihre Lider,
unsere Knospe sinkt dämmerlichtfahl
an die Ufer des Acheron nieder.

Wiegten wir uns wie schlafend der Schwan,
dem das Gefieder Sterne betauen,
schwiegen wir lächelnd im Mittag des Pan,
sähen die ewige Stille wir blauen.

 

Comments are closed.

Top