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Meine Muse

10.03.2019

Schlange, die das Haupt mit seiner Krone
aus Rubin und Lapislazuli
schwankend mir entgegenruckt
aus dem Nest von Dunst, gefleckt vom Mohne,
grausam-zarte Melodie,
wenn es schäumt in ihrer Zungenspalte
und ich ihr, die panisch piepst und zuckt,
eine kleine weiße Maus hinhalte.

Bettlerin auf Abends harter Schwelle
aus Basalt, von Schorf bedeckt,
einen Veilchenkranz im Haar,
hat sein Duften, wehmutsblaue Welle,
ihren bleichen Mund geweckt,
und ich streue ihr aus meinem Garten
für ihr Stammeln, wirr und klar,
Rosenlicht auf ihre dunklen Fahrten.

Taube auf dem Dach im Hofe wieder,
ob es regnet oder schneit,
ruckend eilt sie, weilt und gurrt,
und sie sträubt zum Fächer das Gefieder,
wie zum Tanz der Luft bereit,
meiner Schwermut sanfter Liebesweise
bahnt ihr Gurren eine schmale Furt,
und ich schließ das Fenster, leise, leise.

 

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