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Sapphos Frühlingslied

08.03.2024

Sie selbst, sie lädt die hohe Göttin ein,
mit ihr zu feiern unter Blüten, weißen,
auf Marmorsitzen, die wie Monde gleißen,
der Sonne Frucht zu trinken, goldnen Wein.

Ein Wehen geht, und Himmelsanmut schneit
um jene, die aus Purpurschaum geboren.
Gestalt des Lichtes ist sie reinen Toren,
Dunst Epigonen, die nicht eingeweiht.

So dringt der Sappho Frühlingslied wie Duft
durch Ritzen unsrer dumpfen Schattengruft,
vom Garten Eden einer fremden Erde.

Wir denken uns ein Schwingen von Kristall,
der Quellen nächtlich-blauen Widerhall,
doch keiner ahmt sie nach, die Dankgebärde.

 

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