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Seid ihr schon nahe, Engel?

18.03.2021

Wie seltsam, durch ein Schwirren, ein Erbeben
geraten Glas und Glocke in ein Schwingen,
ein heller Ton, ein dunkler, drängt das Leben,
mit schon erschlaffter Zunge aufzusingen.

Und fällt ein Strahl durch trüb verwischte Scheiben,
ein Funke greift sich müden Staubes Faden,
der Tote mag im Grabe nicht mehr bleiben,
im Golde sich ein fahler Leichnam baden.

Wir sind wie Wasser, die das Dunkel gießen
in schwanke Uferschilfe, und sie schauern,
wir sind die Schwelle, Ströme zu begrüßen,
die uns entrücken von bemoosten Mauern.

Seid ihr schon nahe, Engel, Feuergeister,
so strecken wir uns hin wie dürre Späne,
den Klumpen Ohnmacht eurem hohen Meister,
dem heißen Wind Gefieder blasser Schwäne.

 

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