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Vertane Gnaden

20.01.2022

Als löste sich im launischen Winde
der Schwermut müd geglühtes Blatt,
als schwebte eine Hand gelinde
und striche dir die Runzeln glatt.

Wie soll dich leiser Hauch erreichen,
umschanzt von Mauern wie im Grab,
wie eines Engels Huld erweichen,
wer eitlem Grübeln sich ergab?

Als tauten heiße Vogelstimmen
aus Nebeln weichen Glanz aufs Gras,
als küsste dich ein süßes Glimmen
von Rosen, rot im grünen Glas.

Wie könntest freiem Sang du lauschen,
braust selbstisch Blut dir nur im Ohr,
wie Rosen mit dem Mohn vertauschen,
den Trübsal dir zum Trost erkor?

 

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