Horaz, Oden, Buch III, 25
Quo me, Bacche, rapis tui
plenum? quae nemora aut quos agor in specus,
velox mente nova? quibus
antris egregii Caesaris audiar
aeternum meditans decus
stellis inserere et consilio Iovis?
dicam insigne, recens, adhuc
indictum ore alio. non secus in iugis
exsomnis stupet Euhias
Hebrum prospiciens et nive candidam
Thracen ac pede barbaro
lustratam Rhodopen, ut mihi devio
ripas et vacuum nemus
mirari libet. o Naiadum potens
Baccharumque valentium
proceras manibus vertere fraxinos,
nil parvum aut humili modo,
nil mortale loquar. dulce periculum est,
o Lenaee, sequi deum
cingentem viridi tempora pampino.
Wohin, Bacchus, entraffst du mich,
der begeistet durch dich? Wohin verwandelt fliegt
mein Ich Hainen und Grotten zu?
Kommt aus Höhlen ein Echo, wenn hohen Kaisers Ruhm,
ewig strahlend, ich singe, Stern
unter Sternen, an Jupiters Tisch ein Gast?
Neuen Ton leihe Zeichen ich,
die kein Mund je gesagt. Ganz wie Mänaden sind,
schlaflos staunend im Bergwald, wie
talwärts Hebrus entströmt, Thrakien glänzt im Schnee,
wie die Fremden umtanzen die
Rhodopischen Höhn: So überkommt mich Lust,
an Gestaden zu schweifen, zu
leben Wundern im Hain. O, der Najaden Herr
und Bacchantinnen, machtbegabt,
zu biegen mit der Hand ragenden Eschenstamm,
nichts Gemeines, nichts roher Art,
nichts Verwesliches sei, was ich bekunde. Süß
ist das Wagnis, o Bacchus, dem
Gott zu folgen, dem Weinlaub an den Schläfen grünt.
Comments are closed.