Früher Bilder Pracht
Dem Andenken an Johann Hilten
Der Bottich schien von Algen grün und Tang,
auf einem Blatt trieb glitzernd eine Mücke.
Warst du’s, der vor sich hin gen Abend sang
von Sommertags unnennbar süßem Glücke?
Wir Kinder haben um das Ohr geschmiegt
uns Büschel, schwer von Kirschen oder Beeren.
Der Quell der Freude war noch nicht versiegt,
was Abschied nahm, es wollte wiederkehren.
Nun ist verfault der Bottich in der Nacht,
der sternenlosen, die Bäume umgehauen,
verblichen ist der frühen Bilder Pracht,
trüb stiert der Abschaum auf geteerten Auen.
Verklungen ist, was weich getropft, und stumm
ins zarte Moos der Dämmerung geronnen.
Wo sich gebeugt des Ahnen Rücken krumm,
schwirrt toter Fittich unter fahlen Sonnen.
Weißt, Dichter, du noch jene Melodie,
die deiner Mutter Vater einst gesungen?
Hebt dich die Seele in die Elegie,
als liehe Atem sie den müden Lungen?
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