Horaz, Oden, Buch II, 15
Iam pauca aratro iugera regiae
moles relinquent, undique latius
extenta visentur Lucrino
stagna lacu platanusque caelebs
evincet ulmos; tum violaria et
myrtus et omnis copia narium
spargent olivetis odorem
fertilibus domino priori,
tum spissa ramis laurea fervidos
excludet ictus. non ita Romuli
praescriptum et intonsi Catonis
auspiciis veterumque norma.
privatus illis census erat brevis,
commune magnum: nulla decempedis
metata privatis opacam
porticus excipiebat arcton
nec fortuitum spernere caespitem
leges sinebant, oppida publico
sumptu iubentes et deorum
templa novo decorare saxo.
Schon lassen wenig Morgen dem Pflüger die
Protzbauten übrig, weiter als Lucrinusʼ See
die künstlichen Teiche sich dehnen,
aber die nackte Platane verdrängt ganz
die Ulme. Sodann sprühen von Veilchen die
Rabatten den Duft, Myrten, von Blüten
ein Meer, wo einst dem schlichten Herrn
Haine des Ölbaumes Früchte schenkten.
Dann wehrt des Lorbeers dichtes Geranke die
Blitze des Lichts. So will es des Romulus
Gesetz, die Winke Catos nicht, des
bärtigen, dies war der Ahnen Norm nicht.
Bei ihnen war des Einzelnen Haushalt dürftig,
groß wurde der Staat. Nicht ward die Säulenhalle
privat verplant nach Klaftern, so daß
Kühle der Schatten verwöhnt den Mittag.
Am Wegesrain zu achten den Rasen unwert,
verbot das Gesetz, Städte auf Staates Kosten
zu gründen, gebot es und Göttern
Tempel zu schmücken mit Quader-Steinen.
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