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Sonett vom magischen Bild

31.03.2024

Gespenstisch-blaue Schatten, kahler Raum,
ein Spiegel nur, barock mit Goldvoluten,
in seiner Nacht erglänzen dunkle Fluten,
und weicher Wellen Last ist lichter Schaum.

Ruht nur dein Blick, kannst du die Augen sehen,
jäh aufgetaucht wie Inseln aus dem Meer,
ihr graues Flackern ruft dich: „Komm, komm her!“
Du weißt nicht, ob sie drohen, ob sie flehen.

Ein Dämon ist es, der dich angeschaut,
du bist es selbst, der immer sich entrückte,
die Seele, der vor ihrer Wahrheit graut.

Da krümmt ein Purpurstrich sich, eine Wunde,
wie einer Beere Blut, die man zerdrückte.
Die Augen schließ: Es seufzt aus diesem Munde.

 

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