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Das Glück der Tränen

30.07.2021

Das Paradies wird Hölle, Fülle Qual,
wenn mühelos wir reife Früchte pflücken,
als fette Maden schmatzen uns durchs Mahl,
gleich Parasiten auf der Erde Rücken.

Ein Glück, das unter Tränen nicht erglänzt,
ist wie das Unglück, das vom Schmerz Betäubte
kaum fühlen, Glück, vom Dunkel unumgrenzt,
ist wie Narcissus, der sich selbst bestäubte.

Brennt auf dem Pfad von Nesseln auch die Haut,
wir sehn in Dämmerzweigen Äpfel leuchten.
Der Brunnen, den wir seufzend aufgebaut,
wird sanftes Sanges dürre Tage feuchten.

 

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