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Das Recht auf Exklusion

25.07.2025

Gegen Schnee und Regen baun wir Dächer,
öffnen Freunden lächelnd unsre Tür,
vor Unholden warnt ein Feingespür.
Dem Geschmeiß von Fliegen wehren Fächer.
Die den Seelenfrieden uns zerquatschen,
flüchten vor der angedrohten Watschen.

Und wir fegen fort mit harschem Besen
Unrat, der auf unsrer Schwelle liegt.
Nur was sanft sich an die Wange schmiegt,
haben wir zu Küssen uns erlesen.
Die uns in die Abendstille quasseln,
schütteln ab wir wie Gezücht von Asseln.

Wir, die wachem Sinn und Herzen trauen,
sehen, ist zerstreut der Nebel, klar.
Wissend, Frucht bringt nur das echte Paar,
nennen Talmi-Männer wir nicht Frauen.
Jenen, die das Wort des Seins verdunkeln,
wird in unserm Lied kein Sternlicht funkeln.

Wie mit Astern Veilchen sich gesellen,
die wir selbst gesät und mild getränkt.
Hain, er ist von Mauern grau umschränkt,
daß des Nachts Hyänen dort nicht bellen.
Wildwuchs harter Samen, dunkler Keime
rupfen aus wir wie mißratne Reime.

Stimmen sind, die sich zum Chore ranken,
schwebt sie noch, die Säule Abendlicht.
Und wir neigen unser Angesicht,
wenn die Sterne des Gesangs versanken.
Vorm Gelall, obszöner Lippe Zittern,
wollen wir des Herzens Tor vergittern.

 

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