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Nur einen Tropfen Bluts!

27.04.2014

Das Trommeln der Tropfen gegen das Fensterglas,
das plötzlich verstummt –
wie ist diese Stille leer, eine weiße Blüte,
die entsagend sich schließt.

Ein Flirren der Luft an der Purpurnaht des Morgens:
schneller schlägt ein Herz –
als träte ein lang Ersehntes aus verschwiegenem Traum
unter die Blumen des Tags.

Füllte nicht eben ein Zwitschern – oder warʼs beglückter Gesang –
die Muschel der Gegenwart?
Und färbten aneinander sich wie Hände, die Nüsse viel gesammelt,
unsre Seelen von Zärtlichkeiten nicht?

Wie schaukelte, ein Zweig im Salzwind der Lagune,
meine Hand in deiner Hand –
wie floss warm im Rhythmus singender Herzen uns zu,
was sie Liebe zu nennen geneigt.

Und war wie alles Wahn: In Wahrheit lieg, ein Toter, ich
unter den pfeifenden Ziegeln des Dachs
und schreibe mit närrischem Finger in Staub und Mäusekot:
„Nur einen Tropfen Bluts, o Jesus!“

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