Skip to content

Philippe Jaccottet, Les nouvelles du soir

02.09.2016

A l’heure où la lumière enfouit son visage
dans notre cou, on crie les nouvelles du soir,
on nous écorche.
L’air est doux.
Gens de passage
dans cette ville, on pourra juste un peu s’asseoir
au bord du fleuve où bouge un arbre à peine vert,
après avoir mangé en hâte ; aurai-j’e même
le temps de faire ce voyage avant l’hiver,
de t’embrasser avant de partir?

Si tu m’aimes,
retiens-moi, le temps de reprendre souffle, au moins,
juste pour ce printemps, qu’on nous laisse tranquilles
longer la tremblante paix du fleuve, très loin,
jusqu’où s’allument les fabriques immobiles…

Mais pas moyen.
Il ne faut pas que l’étranger
qui marche se retourne, ou il serait changé
en statue : on ne peut qu’avancer.
Et les villes
qui sont encor debout brûleront.
Une chance
que j’aie au moins visité
Rome, l’an passé,
que nous nous soyons vite aimés, avant l’absence,
regardés encore une fois, vite embrassés,
avant qu’on crie
« Le Monde » à notre dernier monde
ou
« Ce Soir » au dernier beau soir qui nous confonde…

Tu partiras.
Déjà ton corps est moins réel que le courant qui l’use, et ces fumées au ciel ont plus de racines que nous.
C’est inutile de nous forcer.
Regarde l’eau, comme elle file par la faille entre nos deux ombres.
C’est la fin, qui nous passe le goût de jouer au plus fin.

 

Die Abendnachrichten

Zur Stunde, da das Licht sein Gesicht vergräbt
in unserem Nacken, ruft man die Nachrichten des Abends aus,
man scheucht uns auf.
Die Luft ist mild.
Leute schlendern vorbei
in dieser Stadt, man kann sich gerade noch ein wenig hinsetzen
ans Ufer des Stroms, wo sich ein Baum regt, der noch kaum grünt,
nachdem man hastig etwas gegessen hat. Werde ich selbst
die Zeit haben, diese Reise vor dem Winter anzutreten,
dich vor der Abfahrt zu küssen?

Wenn du mich liebst,
halte mich zurück, die Zeit für ein Atemholen zumindest,
nur für dieses Frühjahr, damit man uns in Ruhe läßt,
wenn wir am zitternden Frieden des Stroms entlanglaufen, sehr weit,
bis dorthin, wo die unbeweglichen Fabriken sich erhellen …

Doch keine Chance.
Es darf nicht sein, daß der Fremde
sich unterwegs umdreht, oder er erstarrt
zu einer Bildsäule: Man kann nur weitergehen.
Und die Städte,
die jetzt noch stehen, werden Feuer fangen.
Ein Glück,
daß ich zumindest nach Rom gereist bin,
letztes Jahr,
daß wir uns hastig liebten, vor der Abwesenheit,
uns einmal noch sahen, uns schnell umarmten,
bevor man riefe
„Die Welt“ zu unserer letzten Welt
oder
„Dieser Abend“ zum letzten schönen Abend, der uns verwirrte …

Du wirst abreisen.
Schon ist dein Körper unwirklicher als der Zug, den du benutzt, und diese Rauchschwaden am Himmel haben mehr Wurzeln als wir.
Es ist unnütz, wenn wir uns abhetzen.
Schau auf das Wasser, wie es durch die Spalte zwischen unseren Schatten rinnt.
Den Ausgang vor Augen finden wir Geschmack daran, das Spiel auf die Spitze zu treiben.

Kommentar hinterlassen

Note: XHTML is allowed. Your email address will never be published.

Subscribe to this comment feed via RSS

Top