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Sappho, Lieder II

01.06.2014

ὔμμες πεδὰ Μοίσαν ἰ]ο̣κ[ό]λ̣πων κάλα δῶρα, παῖδ⌊ε⌋ς,
σπουδάσδετε καὶ τὰ]ν̣ φιλάοιδον λιγύραν χε̣⌊λύνναν⌋·
ἔμοι δ’ ἄπαλον πρίν] π̣οτ̣’ [ἔ]ο̣ντα ⌊χρό⌋α γῆρα⌊ς⌋ ἤδη
ἐπέλλαβε, λεῦκαι δ’ ἐγ]ένοντο τρίχες ἐκ μελαίνα̣ν̣·
βάρυς δέ μ’ ὀ [θ]ῦμο̣ς̣ πεπόηται, γό̣⌊να⌋ δ’ [ο]ὐ φέ̣⌊ροισι⌋,
τὰ δή ποτα λαίψη̣ρ’ ἔον ὄρχησθ’ ἴσα νεβρίοισι.
τὰ ‹μὲν› στεναχίσδω θαμέως· ἀλλὰ τί κεν ποείην;
ἀγήραον ἄνθρωπον ἔοντ’ οὐ δύνατον γέν⌊εσθαι⌋.
καὶ γάρ π̣[ο]τ̣α̣ Τίθωνον ἔφαντο βροδόπαχυν̣ ⌊Αὔων⌋
ἔρωι φ ̣ ̣ α̣θ̣ε̣ισαν βάμεν’ εἰς ἔσχατα γᾶς φ⌊έροισα[ν,
ἔοντα̣ [κ]ά̣λ̣ο̣ν καὶ νέον, ἀλλ’ αὖτον ὔμως ἔμ⌊αρψε⌋
χρόνωι π̣ό̣λ̣ι̣ο̣ν̣ γῆρας, ἔχ̣[ο]ν̣τ̣’ ἀθανάταν ἄ̣⌊κοιτιν⌋.

Kinder, in der Rhythmen schöne Gaben von den Musen, den mit
Veilchen überhauchten, schmieget euch, pflücket der Leier helle
Töne. Angetastet hat das Alter mir die Haut, die einst so
glatt war, und die einmal waren schwarz, weiß sind sie jetzt die Haare.
Abwärts ist der Hochsinn mir gesunken, und die Knie schlottern,
wie Kitze es sind, waren sie früher behende beim Tanzen.
So klagend verseufz ich manche Tage, aber bleibt mir sonst was?
Menschen ohne Alter hat die Natur ja nicht vorgesehen.
So sagt uns der Mythos von der rosenüberschäumten Eos:
Erotisch verblendet trug sie Tithonos ans Weltenende,
den schönen, den jungen. Aber gleichwohl, mit der Zeit verhüllt ihn
das Alter mit grauem Schleier. Die todlose Gattin, sie strahlt!

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